Auf dieser Seite möchte ich ein paar Anregungen zur Ausstattung bzw. Ausbau des 3D
Hubschraubers Three Dee MP geben.
- Modell: Henseleit Three Dee MP XL V91
- Motor: OS-91 RZ-H
- Schalldämpfer: Hatori 938
- Akkuweiche: PowerBox Gemini (5,9 V für Empfänger, 5,2 V für Kreisel,
8 A Dauerstrom)
- Empfängerstromversorgung: 2 x FlightPower Hacker EVO20 LiPo Akkus mit jeweils
1200 mAh Kapazität und 7,4 V
- Servos: 4 x Futaba Digital Brushless BLS 451.
- Kreisel: Logictech LTG-6100T Gyro mit LTS-6100G Servo
- Empfänger: Graupner SMC20 DSCAN.
- Hauptrotorblätter: NHP-Razor blades (CFK 700 mm)
- Fluggewicht (trocken, incl. 90 Gramm Blei): 4,4 kg




Die komplette Doppelstromversorgung wiegt lediglich 175 Gramm (zwei 1200 mAh Akkus, PowerBox,
Ein-/Ausschalter und allen zugehörigen Kabel). Die echte Betriebssicherheit besteht
darin, dass In der PowerBox alles doppelt enthalten ist. Sie liefert eine linear stabilisierte
Versorgungsspannung von 5,9 Volt an den Empfänger und der Kreisel bekommt 5,3 Volt.
Da der maximale Dauerstrom in Höhe von 8 Ampere aus zwei Akkus parallel gezogen wird,
kommen die Lipo-Akkus nie an deren Leistungsgrenze und haben deshalb eine hohe Lebenserwartung.
Der Strom fließt über zwei 0,34 mm² Kabel mit JR-Stecker zum Empfänger,
was bei Hubschraubern aus Sicherheitsgründen Standard sein sollte. Der abgesetzte
elektronische Ein-Ausschalter ist aufgrund seiner Bauart prellfrei und zeigt über
die superhellen LED's auch im Flug den Zustand beider Akkus an.
Die Herausforderung beim Einbau in den Three Dee MP ist hier ganz klar, den Platz für
die einzelnen Komponenten zu finden. Aber es geht!

Die beiden LiPo Akkus hängen vorne am von Henseleit vorgesehenen Platz. Ob das eine
teure Knautschzone ist, wird sich sicher irgendwann herausstellen. Das Gasservo habe ich
wie in der Bauanleitung empfohlen vorne platziert, da der Hubschrauber ansonsten zu hecklastig
wird.

Die PowerBox Gemini ist hier gut zu sehen. Die Brücke zur Empfängerabdeckung
und der Schaltermontage wiegt lediglich 3,6 Gramm. Ich habe sie aus Balsaholz gefertigt,
von innen mit Sekundenkleber gehärtet und mit schwarzer Bügelfolie bespannt.
Somit ist der Schalter auch bei montierter Haube gut zugänglich und die Spannungskontrolle
auch im Flug von oben sichtbar.

Die Antenne habe ich wie empfohlen mit einem Kunststoff-Kugelgelenk als Abstandshalter
zum Carbon verlegt. Alle Kabel sind zu deren Schutz in Flechtschlauch verlegt.

Hier ist die Brücke für den Schalter im Rohbau zu sehen. Durch die jeweils optimale
Faserrichtung des Balsaholzes wird eine enorm hohe Festigkeit erreicht.


Die Haubensicherung wurde ganz einfach wie von Jan Henseleit vorgeschlagen mit Splinten
aus dem Modellautozubehör gelöst.

Meine LTG-6100T Kreiseleinstellung:
- Gain: Normal 55%, 3D Soft 49%, 3D High 47%
- Limit Set: 104% / 150%
- Flight Mode: 3D
- Performance: Max
- Smooth Control: 7%
- Servo Direction: Reverse
- Servoweg Heckservo: 150% / 150% (Graupner/JR)
Modelleinstellungen:
- Pitch 3D: -11,5° +11,5°
- Pitch Normal: -4°+11,5°
- Pitch Autorotation: -6° +14°
- Zyklischer Ausschlag: 7°
Zum Schluss noch ein paar Tipps:
- Wenn man zum Bespannen der Paddel entkalktes Wasser verwendet (z.B. Brita Filter),
gibts nach dem Trocknen keine Kalkflecken.
- Die Akkuhalterung habe ich erst mit dünnflüssigem Sekundenkleber zusammengeklebt
und dann noch an den Innenkanten entlang die Sekundenkleber-Glasperlen-Raupen angebracht.
Die Stelle, an der die Halterung des Gasservos platziert wird, wurde natürlich
ausgelassen. Das ist ganz einfach: Flüssigen Sekundenkleber in der Ecke entlang
auftragen, dann die Glasperlen (z.B. von Aero Pond) aufstreuen, kurz trocknen lassen
und die überschüssigen Perlen abstreifen. Die Glasperlen dienen als Füller
und die damit erzeugte Raupe ist extrem hart.
- Die RC-Box Bodenpatte (Seite 34) habe ich erst wie empfohlen mit Doppelklebeband
befestigt. Nach dem Erstflug musste ich aber leider feststellen, dass sich das Brettchen
unter minimalem Kraftaufwand um ca. 2mm nach links und rechts bewegen lässt.
Die Ursache war, dass das Doppelklebeband mit Öl getränkt war. Diese Dämpfung
ist natürlich zu weich. Deshalb habe ich bei montiertem Heckrohr ein 2,5mm Loch
mittig von oben durch das Brettchen, den Heckrohrspannring 0234, das Carbonrohr und
den Heckrohrflansch 0233 gebohrt. Dann das Ganze demontiert und ein M3 Gewinde eingeschnitten.
Eine M3 Senkkopfschraube lässt sich komplett im Carbonbrettchen versenken und
zwischen dem Carbonbrettchen und dem Heckrohrspannring verhindert eine M3 Kunststoff-Unterlegscheibe
das vertikale Aufschwingen des Carbonbrettchens. Somit ist nicht nur das Brettchen
dauerhaft gesichert, sondern auch noch das Heckrohr gegen ein Verdrehen gesichert.
Der Kreisel lässt sich jetzt in Sachen Performance und Empfindlichkeit potenter
einstellen, was das Wegdrehen bei Lastwechseln endlich behebt.
- Die Beschreibung der Montage des Heckrohrs an die Hauptmechanik enthält einen
Fehler. Auf Seite 41 wird beschrieben, dass die Spannschraube so fest angezogen wird,
dass sich die Flanken des Spannrings berühren. Das ist unmöglich, da vorher
das Gewinde der Schraube oder der Stoppmutter zerstört wird.
- Zur Dämpfung zwischen dem Tank und dem Motor (Seite 53) habe ich nicht nur
ein 3 x 3 cm großes Moosgummistück geklebt, sondern auch noch zwischen
das Moosgummi und den Motor ein 3 x 3 cm großes Teflonblatt angebracht.
- Die Formgebung der Haube habe ich mit geringem Aufwand perfektioniert. Da seitlich
betrachtet, die hintere obere Haubenkante zur restlichen Haubenform nicht passt, habe
ich diese Rundung ein wenig geglättet. Als Nebeneffekt hat jetzt mein Kreisel
den notwendigen Abstand zur Haube (4 mm) und auch der Schalter ist so problemlos zu
erreichen.
- Das Standgas des OS 91 passt in der werksseitigen Voreinstellung. Zum Einlaufen
(erste zwei Tanks nur Schweben und langsamer Rundflug in Flugphase 1) habe ich das
Vollgas erstmal auf 2 Umdrehungen gestellt und die Mittelgasnadel um eine halbe Umdrehung
geöffnet. Nach dem Einlaufen kann die Düsennadel dann schrittweise (weitere
4 Tanks mit langsamem Rundflug und leichtem 3D wechselweise in Flugphase 1 und 2)
auf 1 Umdrehung plus 11 Zacken und die Mittelgasnadel auf 6 Zacken gestellt werden
(Wildcat 30% Nitro, 23% Öl). Die Standgas-Einstellschraube ist nach wie vor unverändert.
- Einlaufprozedur mit dem OS MAX 91 mit Wildcat DLV 30%: Das Zylinderkopf-Dichtungsset
(OS-29061400, Gasket Set OS 91) enthält zwei Dichtungen mit 0,2 und 0,1mm Dicke.
Für die ersten zwei Tankfüllungen habe ich beide zusätzlich zur werksseitig
montierten 0,1mm Dichtung montiert. Dann habe ich die zweite 0,1er wieder entfernt,
so dass lediglich die originale 0,1er und die 0,2er montiert sind. Wenn der Motor
dann mal in der Leistung nachlässt, kann die 0,2er gegen die 0,1er getauscht
werden.
- Die Haubenlackierung incl. Aufkleber wiegt lediglich 29 Gramm. Und die Schablone
für das Design habe ich selbst nach dem Vorbild eines Reflex XTR Three Dee erstellt.
Das Besondere dieses auf den ersten Blick eigenwilligen Designs ist, dass in jeder
Fluglage ein Muster mit dem Gelb-Schwarz Kontrast zu sehen ist. Das resultiert in
einer hervorragenden Fluglageerkennung.
Verbesserte Kreiselperformance
Eine weitere Optimierungsmöglichkeit ist die Verstärkung der Heckstreben. So
werden die Vibrationen des Heckrohrs stark vermindert, was wiederum höhere Kreiselempfindlichkeiten
ermöglicht.

Ein Karbonrohr (hier 5mm Außendurchmesser, 0,75mm Wandstärke) wird in der entsprechenden
Länge abgesägt, schräg und rund angeschliffen, so dass es sauber zwischen
die Heckstreben passt. Dann werden von oben 2,5mm Löcher für die Kabelbinder
gebohrt und die Schnittkanten mit dünnflüssigem Sekundenkleber gehärtet.


Zum Schutz gegen Verrutschen können Sie eine Lage Isolierband um die Heckstreben
kleben (Schrumpfschlauch geht auch). Die beiden Kabelbinder halten die Abstrebung dauerhaft.
Die Kreiselbefestigung lässt sich nach dem Spartan-Vorbild ebenfalls noch weiter
optimieren. Hier absorbiert eine zwischengelagerte 2mm dicke Aluplatte Vibrationen, bevor
diese den Kreisel erreichen. Die Größe der Aluplatte entspricht der Kreiselgrundfläche.
Der Aufbau von unten: Klebepad, Aluplatte, Klebepad, Kreisel. Im Bild sind noch oben zwei
Pads übereinander, besser ist aber ein Pad.

Alternatives Haubendesign

Um ein wenig Abwechslung zu haben, ließ ich von Modellbau
Schittko eine zweite Haube brushen (basierend auf einem Canomod Design).
Leuschy Motortuning
Nachdem ich jetzt ein Jahr lang mit der Motorkraft des OS MAX V91 vorlieb nahm, kam der
Wunsch nach mehr Motorkraft auf. Bei HL-Motortuning
ließ ich neue Keramik-Hybrid-Kugellager und einen Gehäusekühler einbauen
und die Kurbelwelle, den Zylinder und die Laufbuchse tunen. Jetzt hat der Motor mit 15%
Nitro und 15% Aerosynth 3 einen Tick mehr Kraft als vorher mit 30% Wildcat DLV. Um aber
noch mehr Motorkraft zu haben, fliege ich jetzt mit 30% Nitro und 20% Aerosynth 3. Die
Folge ist jetzt, dass ich noch einen Drehzahlregler einbauen musste, da der Motor im 3D
Flug sonst extrem auftourt. ... Fantastisch... so wollt ich's haben. :-)
- Vergasereinstellung mit 15% Nitro und 15% Aerosynth 3: Das Standgas auf der mageren
Seite. Vollgas 1 Umdrehung plus 3 Zacken, Mittelgas 3 Zacken und 0,4mm Zylinderkopfdichtung.
- Vergasereinstellung mit 30% Nitro und 20% Aerosynth 3: Das Standgas auf der mageren
Seite. Vollgas 1 Umdrehung plus 3 Zacken, Mittelgas 0 Zacken und 0,7mm Zylinderkopfdichtung.
- Die Gaskurve für 3D ohne Drehzahlregler ist -100/+100, -40/+45, 0/+35, +40/+45,
+100/+100 (Graupner Knüppelposition/Gasposition).
Drehzahlregler
Der Drehzahlregler ist nur beim getunten Motor notwendig. So wird ein Aufheulen des Motors
z. B. in einfachen Rollen zuverlässig verhindert.

Den Align Drehzahlregler RCE-G600 habe ich mit Klettband unterhalb der Powerbox befestigt.
So benötige ich keine zusätzlichen Verlängerungskabel. Leicht schräg,
damit die Powerbox die Haube nicht berührt. Das ursprünglich 35cm lange Verlängerungskabel
fürs Gasservo habe ich durch ein 25cm Kabel ersetzt.

Der Drehzahlsensor findet auf der Gebläsegehäusestrebe Platz. Hier ist kein
Verlängerungskabel notwendig.
- Die Gasvorwahl für den Drehzahlregler steht für softes 3D Fliegen auf 70% und für härteres 3D auf 77% (Graupner/JR).
- Ohne Drehzahlregler habe ich in der Flugphase Soft 3D 1700 u/min und in Pase Hartes 3D 1800 u/min am Rotorkopf gemessen.